vonMarcel Kleffmann
Elf Jahre nach dem Debüt auf der Xbox 360 feiert Alan Wake sein Comeback in Remaster-Form auf PC, PlayStation und Xbox. Es ist
zugleich die PlayStation-Premiere für den markanten Schriftsteller von
Remedy Entertainment, wobei das finnische Unternehmen schon bestätigt
hatte, dass Alan Wake und Control (vor allem AWE-Erweiterung)
im gleichen Spieluniversum angesiedelt sind.
Darüber hinaus gibt es ebenso hartnäckige wie glaubwürdige Gerüchte, dass sich ein zweiter Teil von Alan Wake in Zusammenarbeit mit Epic Games Publishing in Produktion befinden würde. Apropos: Auch Control soll bekanntlich fortgesetzt und ausgebaut werden (wir berichteten). Doch zurück zur überarbeiteten Neuauflage. Alan Wake Remastered umfasst das Hauptspiel aus dem Jahr 2010 sowie die beiden Erweiterungen „Das Signal“ und „Der Schriftsteller“, die sich im Hauptmenü unter „Folgen“ direkt anwählen lassen. Der stärker auf Action ausgelegte Ableger Alan Wake’s American Nightmare ist in dem knapp 30 Euro teuren Remaster enttäuschenderweise nicht enthalten. Ein Komplettpaket wäre natürlich wünschenswert gewesen.
Hat jemand Twin Peaks gesagt?
Das mehr als zehn Jahre alte Grundspiel ist ein Action-Abenteuer mit Horror-Elementen und mysteriösen Geschehnissen, die im besten Fall an Twin Peaks, Akte X oder die Werke von Stephen King erinnern. Es geht um einen Thriller-Autor mit Schreibblockade, der zur Erholung nach Bright Falls reist und dort auf Besessene trifft, die durch die Dunkelheit geschützt und nicht direkt angegriffen werden können. Immer wieder erlebt er äußerst merkwürdige Dinge, auf die hier nicht weiter eingegangen werden soll, denn die Geschichte, die verschrobenen Ideen und die Inszenierung eben dieser, gehören zu den großen Stärken des Titels. Gleiches gilt für die dichte und überzeugende Atmosphäre, die den Schauplatz umgibt. Spielerisch hingegen reißt Alan Wake keine Bäume aus. Es gibt weder aktive Dialoge noch anspruchsvolle Rätsel oder verstörenden Psychoterror. Die Action ist zwar oft intensiv, nutzt sich aber durch ständige Wiederholungen und zu wenige Gegnervariationen zu schnell ab.
Stimmung und Story sind die großen Stärken von Alan Wake. © 4P/Screenshot
: „Die Story ist gut und in ihren besten Momenten blitzt ihr schauriges Potenzial auf, aber im Gegensatz zu Eternal Darkness, Silent Hill oder Project Zero wird dieser Horror nicht als Highlight in Erinnerung bleiben. Nach zwölf Stunden und sechs Episoden hinterlässt das Finale keine nachdenkliche Ergriffenheit, sondern einen schalen Nachgeschmack.“
Remaster-Macken
Spielerisch, also inhaltlich, hat sich Alan Wake Remastered im Vergleich zum Original bis auf homöopathische Anpassungen der Ingame-Werbung nicht verändert. Es ist im Kern das gleiche Spiel, wurde nur vom britischen Studio d3t technisch aufpoliert. Das Studio, das ebenfalls für die Remaster von Shenmue I & II und Mafia 2 (Definitive Edition) verantwortlich war, hat insgesamt einen ordentlich, aber keinen überragenden Remaster realisiert. So fielen in mehreren Zwischensequenzen auf, sogar auf PlayStation 5. Abstürze haben wir nicht erlebt. Auch die Sound-Abmischung wirkte etwas chaotisch. In den ersten Cutscenes waren die Dialoge nicht immer verständlich, während chaotische Gefechte teilweise zu einer Kakofonie verkommen. Das Remaster nutzt übrigens die altbekannte deutsche Sprachausgabe – mitsamt ihren Höhen und Tiefen.
Überarbeitete Grafik
Die Überarbeitung der Grafik ist gut geworden, allerdings hat d3t aus irgendeinem Grund die HDR-Unterstützung vergessen. Schade, höhere Kontraste hätten die stimmungsvollen Passagen sicherlich aufgewertet. Ansonsten wirkt Bright Falls hauptsächlich schärfer als das recht verwaschene Original, das damals in 960×540 mit 4xMSAA lief. Klarere und schärfere Texturen offenbaren mehr Details, die Level-Geometrie ist umfangreicher geworden und in manchen Bereichen sind sogar neue Objekte hinzugefügt worden. Der Sprung ist dennoch deutlich, vor allem bei der Schärfe – zumal das Endergebnis ohne nerviges Tearing daherkommt.
Das neue Charakter-Modell von Alan macht nicht in jeder Szene eine gute Figur. © 4P/Screenshot
Die Beleuchtung ist ebenfalls runderneuert worden, was man u.a. bei der Verschattung von Objekten in komplexen Szenen (Ambient Occlusion) erkennen kann. Insgesamt wirkt das Remaster im Grundton etwas heller als das Ausgangsspiel, was der unheimlichen Atmosphäre in der Nacht schon etwas schadet. Auch die neuen Bäume, Büsche und Co. vertragen sich nicht immer so gut mit der Beleuchtung und wirken zu fitzelig bzw. nicht dicht genug. Manchmal gibt es auch Probleme in Zusammenhang mit dem Detailgrad. So erscheinen einige Pflanzen beim Näherkommen zu spät auf der Bildfläche. Last but not least wirkt die Neugestaltung des Äußeren der Hauptfigur in vielen Szenen je nach Belichtung eher unpassend bis schäbig/puppenhaft (obgleich die neue Figur grundsätzlich näher am Darsteller/Schauspieler ist).
Auf Konsolen und PC
Trotz grafischer Überarbeitung sieht man der Spielwelt ihr Alter an. © 4P/Screenshot
Je nach Rechenleistung der Plattformen fallen eine höhere Sichtweite bzw. Darstellungsdistanz auf (PC > PS5/XBX > XBS > PS4 > One). Gleiches gilt laut ElAnalistaDeBits für die Schattenqualität. Laut den spanischen Bit-Analysten läuft das Spiel auf PlayStation 5 und Xbox Series X nativ in 1440p mit 60 fps. Es wird später auf 4K hochskaliert. Auf Xbox Series S sind es 1080p mit 60 fps. Die Xbox One X setzt auf 1440p mit 30 fps. Die Xbox One schafft 900p mit 30 fps. Die 60 Bilder pro Sekunde machen auf den neuen Konsolen im Vergleich zur 360-Fassung schon einen spürbaren Unterschied und sorgen für ein flüssigeres Spielerlebnis.
Auf dem PC ist native 4K-Auflösung möglich und dank fps-Boost mit DLSS kann die Bildwiederholrate bis um den Faktor 2 in maximaler Auflösung angehoben werden. Laut Nvidia soll das Remaster bereits auf einer RTX 2060 in 4K mit über 60 fps laufen, wenn man den Performance-Modus von DLSS nutzt (Trailer). Raytracing-Features, die bei Control so fulminant und eindrucksvoll eingesetzt wurden, unterstützt das Remaster nicht. Auf der PlayStation 5 sollen DualSense-Funktionen geboten werden, die im Testlauf jedoch nicht sonderlich auffielen.
1 Fazit
Mit einem Guide findet mal alle Thermoskannen, habe auch alle Achievements geschafft. Nochmal? Nee, war teils zu heftig das zu schaffen.
Nee, sorry Leute, aber das Spiel kann man sich schenken. Vor ein paar Jahren schon am PC gezockt, hatte das Spiel echt besser in Erinnerung und deshalb auf der PS auch gekauft, weil Remastert. Nee, alles wie auf dem PC und: Man jagt alle 2 Minuten füe ne halbe Stunde nachts durch den Wald, immer dasselbe. Sehr geil: Man kämpft ständig im Dunkeln ums Überleben, hat gar keine Zeit für irgendwas... aber Hauptsache man sucht Thermosflaschen und Manuskriptseiten, die für den Verlauf der Story null relevant sind, während axtschwingende Mörder einen jagen, yey....
Kann man sich schenken. Vor ein paar Jahren schon am PC gezockt, hatte das Spiel echt besser in Erinnerung und deshalb auf der PS auch gekauft, weil Remastert. Nee, alles wie auf dem PC und: Man jagt alle 2 Minuten füe ne halbe Stunde nachts durch den Wald, immer dasselbe. Sehr geil: Man kämpft ständig im Dunkeln ums Überleben, hat gar keine Zeit für irgendwas... aber Hauptsache man sucht Thermosflaschen und Manuskriptseiten, die für den Verlauf der Story null relevant sind, während axtscvwingende Mörder einen jagen, yey....
mr archer hat geschrieben: ↑13.10.2021 10:44Ich gönne Remedy die neuen Einnahmen von Herzen. Aber ich brauch den Remaster selbst nicht. Das Original wird hier quasi jedes Jahr einmal durchgespielt. Und ich habe zwei gerahmte Screenshots über meinem Schreibtisch hängen. Ich liebe die Welt dieses Spiels. Bis heute für mich Sam Lakes Meisterwerk.
Schöner Beitrag! Leider habe ich es damals nicht auf dem PC zu Ende gespielt... Irgendwie war der Schwierigkeitsfaktor am Anfang, ohne Munition und etwas zu viele Gegner, stellenweise zu hoch. Nun habe ich es mir als Remaster zugelegt. Die Grafik sieht toll aus, voll aufgedreht. Benötige eigentlich kein DLSS für 144 fps, aber habe es dennoch auf Qualität zugeschaltet. Entlastet die GPU um ca. 20 %- spielt sich also "Nachhaltiger"! LOL. Mittlerweile habe ich es durchgesuchtet. Die Steuerung meine ich, ist etwas genauer, als im Original. Die eine Stelle, bei der ich damals nicht weiterkam, ist zwar immer noch tricky, aber mit weglaufen bzw. weghüpfen und etwas Glück, rettet man sich unter die nächste Lampe.... Keine Ahnung, wer alle Thermoskannen und Skripte sammeln konnte, ich nicht. Würde dir @Mr Archer das Remaster echt empfehlen, wenn du so ein Fan bist. Ist echt in einem hübschen Gewand! Das die InGame Videos so schlecht gerendert oder gar nicht überarbeitet wurden, versteht man nicht. Für knapp 15 € ist das aber mMn (noch) ok.
TheoFleury hat geschrieben: ↑18.10.2021 07:14
ICHI- hat geschrieben: ↑13.10.2021 15:13
Wäre sehr spannend zu wissen wenn das gleiche Team (Meine damit nicht die Grafiker, sondern Autoren und Ideengeber) von damals ,einen zweiten (modernen) Teil produzieren würde....so ist es, habe es damals am PC gezockt. Mir hätte ein Remake auf dem heutigen Stand PC/PS5 schon gefallen. Für mich muss nicht nur die Grafik passen, sondern auch Steuerung, Animation und Story. Wenn man den Berichten Glauben schenken darf, ist das Ganze ziemlich altbacken und Demo gibt's für PS5 ja keine. Wahrscheinlich aus gutem Grund, das ist bei vielen Spielen so. Zumindest würde ich mir mehr DEMOS wünschen.
Ich finde, man macht es sich ziemlich einfach mit diesen REMASTER GAMES.
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